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Zur Geschichte des Sports
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Da nach dem zweiten Weltkrieg der Waffenbesitz in Japan stark reglementiert wurde und es dadurch einer Privatperson fast unmöglich wurde eine Schusswaffe legal zu besitzen, ließen sich findige Japanische Ingenieure etwas einfallen...
Sie konstruierten Modelwaffen die den Vorbildern zum verwechseln ähnlich sahen und auch in der Handhabung sehr nah ans Original ran kamen. Der Unterschied lag darin, das diese Nachbauten, anstatt tödlichen Bleiprojektilen, kleine Plastikkugeln die mittels Luftdruck den Lauf verließen, -verschossen. Ein weiterer Unterschied lag im Material, aus dem diese "Waffen" gefertigt waren. Weil in Japan Rohstoffe wie beispielsweise Stahl importiert werden mussten lag es nahe wesentlich günstigeren Kunststoff zu verwenden.
Auf diese Weise umgingen die Japanischen Unternehmen das harte Waffengesetz, da sie ja rein rechtlich gesehen Spielzeug bauten und ermöglichten auf diese weise auch normalen Privatpersonen den Schießsport auszuüben bzw. eine Waffe zu besitzen.
Innerhalb weniger Jahre verbreitete sich der "Airsofttrend" über die ganze Welt. Selbst in den USA, dem Land der großkalibrige Feuerwaffen fanden diese Plastikkugeln spukenden Nachbauten großes Interesse. Auch an Deutschland ging dieser Trend nicht vorüber, und so waren irgendwann auch bei uns die ersten Airsoftwaffen bald in den Regalen der Waffengeschäfte zu finden.
Zum Begriff Airsoft
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Airsoft steht wörtlich übersetzt für sanfte Luft was auf das System hinweist mit dem diese "Waffen" arbeiten. Interessant ist hierbei, dass die ganze Welt diese Thematik mit dem Oberbegriff Airsoft versehen hat und nur in Deutschland der Begriff Softair gebräuchlich ist. Daher auch meine Überschrift.
Zum Sport an sich
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Airsoft ist ein Teamsport bei dem Taktik, Teamgeist und sportliche Fairness im Vordergrund stehen und nicht wie oft behauptet das simulierte Töten des Gegenspielers!
Da der Airsoftsport in Deutschland erst durch die Neuregelung des Waffengesetzes im Jahre 2003 begann richtig anzuwachsen gibt es derzeit mit Ausnahme gesetzlichen Regelungen, im Moment noch kein allgemeingültiges Regelwerk wie beispielsweise bei Sportschützen, Fußballern oder Dressurreitern. Ebenfalls hat sich noch kein Dachverband wie beispielsweise der Deutsche Schützenbund bei den Sportschützen, oder der DFB bei den Fußballern etabliert.
Aus diesem Grund, gebe ich hier bei meiner Beschreibung die häufigsten Spielvariationen und Regeln wieder die mit der Zeit entstanden sind und welche sich auch bereits bewährt haben.
Gespielt wird Airsoft vornehmlich im Freien, wobei auch die Möglichkeit des Indoorspiels denkbar wäre. Im Gegensatz zu den meisten Sportarten ist das Spiel nicht an ein festes Spielfeld gebunden, was bedeutet das die Wahl des Spielfeldes weitestgehend frei ist.
In Deutschland sind die Örtlichkeiten für das Spiel jedoch klar definiert.
Das Gesetz sagt im Wesentlichen, dass nur auf befriedetem Besitz gespielt werden darf, wenn eine Einverständniserklärung vom Eigentümer des Grundstücks/Gebäudes vorliegt und gewährleistet ist das kein Geschoss dieses Gelände verlassen kann. Dies erreicht man im Regelfall dadurch, dass eine sogenannte "Safetyzone" eingerichtet wird die das Spielfeld einmal komplett umschließt und eine Breite hat die größer ist als die Reichweite der stärksten-, am Spiel beteiligten Airsoftwaffe.
Als Beispiel:
Die stärkste am Spiel beteiligte Airsoftwaffe hat eine Reichweite von 35m, dann würde es (rein rechtlich) reichen wenn die Safetyzone eine Breite von 35,001m aufweist. Empfehlenswert wäre aber in diesem Fall-, ein entsprechend großes Spielfeld vorrausgesetzt, eine Breite von z.B. 40m.
Es gibt beim Airsoft mehrere Spielvarianten, die gängigsten sind:
-Capture the Flag
-Center flag
-Elimination
Beim Capture the Flag verfügt jedes Team über einen Gegenstand, beispielsweise eine Fahne, die vom Gegnerischen Team erobert und ins eigene Teamlager gebracht werden muss. Gleichzeitig muss das Team jedoch dafür Sorge tragen, das die eigene Flagge nicht in Gegnerische Hände fällt. Der Einsatz des Sportgeräts (Airsoftwaffe) ermöglicht es (einen Treffer voraus gesetzt) einen Spieler vom Spielfeld in die Safetyzone zu schicken, und somit die Chance zu erhöhen an die Flagge des Gegenspielers zu kommen.
Center Flag funktioniert nach dem gleichen Prinzip, jedoch gibt es hier nur eine Flagge die sich z.B. mittig zwischen den Teamlagern befindet und die Ziel von beiden Teams ist.
Die Ziel bei Elimination ist, das möglichst viele Gegner mittels des Sportgeräts in die Safetyzone befördert werden.
Bei alle Varianten sind natürlich die verschiedensten Abwandlungen denkbar.
Man kann beispielsweise das Center Flag so abwandeln das sie Fahne nicht erobert und ins Teamlager gebracht werden muss, sondern das es darum geht wer den Punkt an dem sich die Flagge befindet am längsten unter seiner Kontrolle hat usw.
Da aufgrund der Technik der Airsoftwaffen ein markieren mit Farbkugeln, wie es beim Paintball (besser bekannt als Gotcha) der Fall ist, nicht möglich ist, wird in diesem Sport sehr viel Wert auf Fairness gelegt. Denn ein Treffer wird lediglich vom Getroffenen durch ein klares Zeichen z.B. durch den Ruf "Hit" angezeigt. Dies setz logischerweise sehr viel Ehrlichkeit der Mitspieler voraus, was in der Praxis aber sehr gut funktioniert.
Da es nicht Sinn und Zweck des Spiels ist, dass das man so starke Markierer einsetzt, dass der Getroffene vor Schmerzen schreit und eine technische Lösung des "Markierungsproblems" derzeit nicht zu realisieren ist, wird es wohl auch in Zukunft so bleiben das man auf die Ehrlichkeit der Spieler vertrauen muss.
Zur Ausrüstung im Allgemeinen sei gesagt das erlaubt ist was gefällt. Da es jedoch von Vorteil ist, spät oder gar nicht gesehen zu werden ist Tarnkleidung in Verbindung mit Airsoftwaffen , wenn gleich sie zu Spekulationen Anreiz gibt durchaus Zweckmäßig. Natürlich ist es so, dass Leute die mit "Waffen" und in Tarnkleidung durch die Gegend springen, verständlicher Weise den Schluss nahe legen, dass es sich hierbei um paramilitäre-rechtsradikale-Wehrsportgruppen handelt. Jedoch kann ich sagen, dass kein Einziger der diesen Sport ausübt und den ich bis jetzt getroffen habe auch nur Ansatzweise, Neigungen in diese Richtung gehabt hätte.
Grundsätzlich muss ich feststellen, das dieser Sport Männern wie auch Frauen, Dicken wie auch Dünnen, Weißen wie auch Schwarzen offen steht. Reglementiert wird hier lediglich durch das Gesetz, welches den Umgang mit den Airsoftguns klar regelt. Siehe hierzu weiter unten.
Anmerken möchte ich hier noch, dass die meisten ernsthaften Ausübenden dieses Sports ihrem Hobby im umliegenden Ausland nachgehen, nach dem aufgrund fehlender Gerichtsurteile die Rechtslage nicht 100%ig geklärt ist und die Maßnahmen der Ordnungsämter von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Soll heißen: was in Hessen rechtens ist, muss in Bayern noch lange nicht erlaubt sein.
Zu den Sportgeräten
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Waren die ersten Airsoftwaffen noch mehr oder weniger spielzeugähnliche Plastiknachbauten von realen Waffen, so sind heute anzutreffende Markierer qualitativ hochwertige Sportgeräte aus Metall und Hochleistungskunststoffen.
Die Mehrzahl der von airsoftbegeisterten Spielern und Waffensammlern verwendeten Geräte, sind zwar immer noch Nachbauten von Realen Waffen, jedoch sind bereits vereinzelt Eigenentwicklungen von Herstellern erhältlich, die keiner existierenden Waffe entsprechen.
Die stärke der Sportgeräte liegt im Normalfall zwischen 0,5 Joule und 3 Joule. Im Vergleich dazu: ein normales Luftgewehr hat als durchschnittliche Stärke 7,5 Joule.
Eine Waffe wie beispielsweise ein Colt Ar15 Sturmgewehr hat eine Energie von ca. 800 Joule.
Als Munition verwendet eine Airsoftgun wie bereits in der Einleitung beschrieben Plastikkugeln mit einem Durchmesser von 6mm. Früher waren auch 5,5mm erhältlich, konnten sich aber nicht durchsetzen.
Es gibt Grundsätzlich drei Arten von Airsoftwaffen:
- (S)AEG
- GBB
- Spring
(S)AEG sind Waffen, die so eigentlich nur in Deutschland vorkommen. (S)AEG steht für Semi Automatic Electric Gun, und bedeutet sinngemäß übersetzt halbautomatische-, elektrisch angetriebene Waffe. Die Technik hierbei ist simpel, ein über einen Akku angetriebener Motor spannt über eine Reihe von Zahnrädern einen Kolben, eine Plastikkugel wird zugeführt und bei Betätigung des Abzugs, schnellt der Kolben nach vorne und durch den entstehenden Druck, wird die Kugel aus der Waffe katapultiert. (S)AEG´s sind in sofern einzigartig, da sie lediglich in Deutschland vorkommen, zumal der Rest der Welt diese Sportgeräte als Spielzeug ansieht und nicht als Waffen. Das bedeutet, das diese Spielzeuge außerhalb deutscher Grenzen ihre Kugeln vollautomatisch spuken dürfen und in Deutschland lediglich Einzelschuss erlaubt ist.
GBB steht für Gas Blow Back und beschreibt einen Typ Waffen (meistens Pistolen) der sehr realistisch nachgebaut wurde. Hierbei besitzt die Waffe einen Gastank eingebaut, der zum Einen die nötige Energie für das Geschoss liefert, zum Anderen dafür sorgt das der Verschluss der Waffe (im Volksmund auch Schlitten genannt) bei jedem Schuss zurück schnellt was der Waffe eine realistische Funktionsweise gibt. Dies in Verbindung mit einem Gehäuse aus Metall macht diese Waffen besonders für Sammler interessant.
Springs funktionieren im Wesentlichen wie (S)AEG´s jedoch wird hier nicht mit einem Motor sondern mit der Hand gespannt.
Probleme dieses Sports
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Das Hauptproblem ist wie bereits weiter oben beschrieben, der schlechte Ruf den der Airsoftsport vor allem in Deutschland hat. Auf Grund von Halbwahrheiten und schlichtweg falschen Informationen, aber auch von Jugendlichen begangene Dummheiten, die der nicht involvierte Bürger erfährt, kommt hier ein sehr schlechtes Bild zustande. Eine der Hauptursachen dieses Problems ist die Tatsache, dass aufgrund der momentanen Rechtslage in Deutschland bereits Jugendliche ab 14 Jahren Airsoftwaffen erwerben können, die eine Energie von weniger als 0,5 Joule aufweisen. Das Waffen in keinster Weise, in die Hände von Jugendlichen gehören dürfte jedem einleuchten.
Es gilt halt nun mal der Grundsatz das Waffen allein keine "Dummheiten" begehen, sondern Diejenigen die Waffen führen...
Ein weiteres Problem ist nach wie vor die Tatsache, dass dieser noch junge Sport derzeit kein festgelegtes Regelwerk hat was, gerade in Hinsicht auf mögliche Verletzungsrisiken und dadurch entstehende versicherungstechnische Probleme von Bedeutung ist. Hier jedoch sei angemerkt, dass der größte Teil der Spieler gemäß dem normalen Menschenverstand handelt und beispielsweise kein Spielfeld ohne Schutzbrille betreten würde bzw. kein Schuss abgeben würde wenn nicht alle Beteiligten entsprechende Schutzkleidung tragen.
Rechtliches in Deutschland Überblick über das Wichtigste(Stand: 11/06)
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Airsoftwaffen
Energie weniger als 0,5 Joule = Spielzeug frei verkäuflich ab 14 Jahren ohne Waffenschein führbar. Vollautomatische Feuerweise erlaubt da es als Spielzeug gilt
Energie mehr als 0,5 Joule jedoch weniger als 7,5 Joule = Waffe (lt. Waffengesetzt) frei verkäuflich ab 18 Jahren, führen nur mit Waffenschein erlaubt. Feuerweise nur Einzelschuss da es rechtlich als Waffe gilt
Energie mehr als 7,5 Joule = Erwerb nur mit Waffenbesitzkarte, führen nur mit Waffenschein
Spielfelder (Achtung: Bundesländer haben z.T. eigene Regelungen)
Grundsätzlich darf nur auf befriedetem Besitz, mit Genehmigung des Eigentümers gespielt werden. Es muss gewährleistet sein das kein Projektil das Spielfeld verlässt ->Safetyzone
Dies stellt keine Rechtsberatung dar! Wer sich über die rechtliche Seite genau informieren möchte, sollte seinen Anwalt konsultieren.
Meine Meinung
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Grundsätzlich ist Airsoft ein schöner-, geistig wie auch körperlich fordernder Sport, mit einem Verletzungsrisiko, dass (wenn er richtig betrieben wird) geringer ist als dem von Fußball und bei dem es vielleicht ehrlicher und fairer zu geht als bei den meisten anderen Sportarten.
Leute die von vorn herein Waffen oder waffenähnliche Gegenstände ablehnen, oder einem Teamsport mit taktischen Elementen nichts abgewinnen können, werden dies nicht verstehen können und sich auch weiterhin stark von diesem Sport gestört fühlen. Für mich jedoch stellt dieser Sport bei jedem Spiel wieder eine Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Die Benutzung des Sportgeräts ist für mich ein Teil um zu gewinnen und nicht um meinen Frust, oder meine nicht vorhandene Tötungsabsicht zu befriedigen.
Fazit: Wen´s interessiert, der sollst versuchen!
Wer´s ablehnt, solls zumindest tollerieren.
Ich hasse Gartenzwerge, würde aber nie auf die Idee kommen meinem Nachbarn seine Freude daran zu nehmen....
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